Unser Konzept

Konzept des Alten- und Pflegeheims Herrenhaus Lindau:
Das Herrenhaus Lindau soll als stationäre Einrichtung der Altenpflege mit dem Versorgungsschwerpunkt der psychosozialen Betreuung und der aktivierenden und motivierenden Pflege von Menschen genutzt werden, die der allgemeinen Alterspflege und -versorgung bedürfen und von Menschen mit gerontopsychiatrischen Diagnosen.

Unter dem Aspekt der Milieutherapie werden die Etagen so gestaltet, dass das Ziel der Verbesserung des Wohlbefindens, des Sozialverhaltens, der Eigenaktivität und der Kommunikation der Bewohner damit verbunden ist.

Die zur Zeit bestehende Raumkonzeption berücksichtigt kommunikationsintensive Bereiche (zum Beispiel großer Saal, geeignet für kirchliche Initiativen, Versammlungsraum).

Das Umfeld des Hauses soll zahlreiche Möglichkeiten bieten für nach außen gerichtete tagesstrukturierende Maßnahmen, die alle auf den Status und Funktionserhalt der Bewohner gerichtet sind. Enge Zusammenarbeit mit dem umliegenden Kirchengemeinden und anderen Organisationen. Diesem Angebot liegt konzeptionell ein integrativer Gedanke  zugrunde.

In diesem Zusammenhang stehen auch Veranstaltungen wie das „Haus der offenen Tür“, Einbeziehung der Verbandsgemeinde Gettorf sowie der umliegenden Städte und Gemeinden, um somit den Mitbürgern ein umfangreiches kulturelles Angebot zu bieten.

Die aktivierende Pflege soll die Anleitung und Unterstützung der Bewohner durch das Pflegepersonal in Bezug auf ihre körperliche und psychischen Beeinträchtigungen mit dem Ziel, verloren gegangene Fertigkeiten wie An- und Ausziehen, Waschen, Essen, Toilettengang, Gehen, Aufstehen und zu Bett gehen, wieder zu erlernen, ermöglichen. Wir möchten durch ein gezieltes Einzel- und Gruppentraining die größtmögliche Selbständigkeit in diesen Handlungsfeldern erreichen bzw. erhalten.

Als Grundlage für die Planung und Durchführung einer geeigneten Pflege, Betreuung und Therapie ist das Erstellen einer Pflegeanamnese notwendig. Diese Pflegeanamnese beinhaltet das Erfassen und Beschreiben der psychischen und physischen Situation des Bewohners sowie die Registrierung seiner Defizite, Gewohnheiten und Bedürfnisse, womit der Ist-Zustand des Bewohners ermittelt wäre. Durch die Festlegung geeigneter Pflegeziele vollzieht sich die Planung des Sollzustandes. Danach werden die Pflegemaßnahmen ermittelt und durchgeführt werden. Auf dem Hintergrund dieser zielgerichteten Pflegeplanung und Dokumentation muss mittels intervallartiger stattfindender Pflegebesprechung die Zielkontrolle vorgenommen werden. Bei sich ergebenden Abweichungen muss der Grund für die Abweichung ermittelt und mit diesem Wissen wiederum neue Maßnahmen formuliert werden.

Zur Erstellung der Anamnese werden wir Angehörige und Bezugs- und Kontaktpersonen soweit wie möglich mit einbeziehen. Bereits hier beginnt die Angehörigenarbeit, die einen wichtigen Bestandteil in unserem Rehabilitationsprogramm darstellt. Entlastung soll eines unserer Hauptziele in der Arbeit mit Angehörigen sein. Wir wollen den Angehörigen bei der Verarbeitung einiger Probleme helfen, die durch die Krankheit unserer Bewohner entstehen. Außerdem möchten wir bewirken, dass sie die Häufigkeit der regelmäßigen Besuche erhöht, um den sozialen Kontakt der Bewohner zu erhalten. Letztlich soll auch eine Information über die durchgeführten Behandlungs- und Betreuungsmaßnahmen sowie deren Wirksamkeit erfolgen. Daneben sollen die Angehörigen regelmäßig an unserem Freizeitangebot  (Kaffee trinken, Veranstaltungen, Ausflugsfahrten) teilnehmen.

Der Bereich der psychosozialen Betreuung innerhalb unseres Rehabilitationsprogramm setzt sich aus verschiedenen Teilangeboten zusammen und soll , wie oben geschildert, für jeden einzelnen Bewohner individuell festgelegt und kontinuierlich überprüfbar und modifizierbar sein. Der hohe Grad der aktivierenden/motivierenden Pflege und der psychosozialen Betreuung stellt für die Therapie eine wichtige Aufgabe dar.

Zur Beschäftigungstherapie
Der organisatorische Rahmen für die beschäftigungstherapeutischen Interventionen soll aus der offenen Gruppe, der Kleingruppe und der Einzelbetreuung bestehen. Grundlagen für die beschäftigungstherapeutischen Maßnahmen ist der jeweilige individuelle Therapieplan des Bewohners. Die vorrangigen Ziele für die Bewohner sind:

  • » Erhaltung der noch vorhandenen Fähigkeiten
  • » Freude und Lebenszufriedenheit durch
    Herrenhaus-Lindau   Beschäftigung vermitteln
  • » Abbau der Isolation fördern
  • » Durchhaltevermögen und Konzentration steigern
  • » Erhaltung und Förderung des Selbstwertgefühls
  • » Beitrag zur Schaffung der realistischen
    Herrenhaus-Lindau   Selbsteinschätzung des Leistungsvermögens
  • » Kreativität fördern
  • » Aktivierung der kognitiven und manuellen Fähigkeiten
  • » Training des Sozialverhaltens

 
Die Maßnahmen, die zur Erreichung der oben genannten Ziele durchgeführt werden, kann man in verschiedenen Kriterien unterteilen, zum Beispiel das Üben und Wiedererlernen täglicher Verrichtungen. Hier sind das Nähen, Stricken, Blumenpflege, regelmäßige Zeitungslektüre, Lesen etc. zu benennen. Für die Aktivierung und Reaktivierung manueller Fähigkeiten sind das Weben, Malen, Drucken, Schablonisieren etc. geeignet

Bei der Ablenkung, Entspannung und emotionaler sowie sozialer Stärkung kommt zum Beispiel  Musik hören, Gesellschaftsspiele spielen, Spazieren gehen und Gespräche führen zum Einsatz. Für die Aktivierung der geistigen Fähigkeiten stehen unter anderem Gedächtnisspiele und Konzentrationsübungen.

Zum Realitätsorientierungstraining
Unter dem Aspekt der Raumkonzeption und Milieutherapie muss das Anbringen von Orientierungshilfen berücksichtigt werden.

So zum Beispiel:

  • » Namensschilder und Photographien an den Türen der Patientenzimmer
  • » Kennzeichnung der Nasszellen
    Herrenhaus-Lindau(WC-Schilder evtl. Piktogramme)
  • » Tafeln und Pinnbretter mit Realitätsorientierungshinweisen
  • » Pinnbretter mit aktuellen Hinweisen
  • » Anbringen von Uhren und Kalender in jedem
    Herrenhaus-LindauBewohnerzimmer und im Kontaktbereich
  • » Anbringen eines großen Spiegels

 
Das Realitätsorientierungstraining umfasst die gezielte Vermittlung zeitlich und örtlich orientierender Informationen ( Datum, Wochentag, Monat, Jahr, Jahreszeit, Wetter, Name und Funktion der Einrichtung, Stadtteil, Stadt und Staat). Auch werden Gespräche über aktuelle zeitgeschichtliche Ereignisse unter Verwendung möglichst vieler Medien ( Zeitung, Magazine, Bildbände, Fernsehen und Radio) geführt. In Gespräche über vergangene Ereignisse aus der Lebensgeschichte der Bewohner soll die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart betont werden. Sämtliche Kontakte zwischen Mitarbeitern und Bewohnern erfolgen unter dem Gesichtspunkt einer beständigen Informationsvermittlung, durch welche die Orientierung verwirrter Bewohner in der Realität erleichtert werden soll. Insgesamt erfolgt durch dieses Training eine systematische sensorische Stimulierung und geistige Reaktivierung mit dem Ziel, die örtliche und zeitliche Orientierung, die Informiertheit, die Konzentration, das Gedächtnis und die sprachliche Ausdrucksfähigkeit der Bewohner zu verbessern. Die vorgenannten Hilfsangebote, die zu den beschriebenen  Zielsetzungen führen sollen, sind in eine feste Tagesstruktur eingebettet und münden in individuell ausgerichteten Wochenpläne. Man könnte die vorgenannten Maßnahmen zu einem Wochenplan zusammenstellen.

Es lassen sich aus der Vielzahl der Angebote natürlich auch andere Einzelaktivitäten zu einem Wochenplan zusammenstellen. Dies ist Bewohnerabhängig und muss individuell abgestimmt werden. Die aktivierende somatische Pflege, die – wie schon genannt – in einer Gruppenpflege münden soll, muss auf dem zuvor beschriebenen ethischen und fachlichen Hintergrund gesehen wird. Ein solches, auf die Sicherung von hohem Qualitätsstandard ausgerichtetes Betreuungs- und Pflegekonzept lässt sich nur mit fachlich qualifiziertem Personal aufbauen und durchführen. Wir werden bei der Personalgewinnung die Heimpersonalverordnung zugrunde legen.

Rufen Sie uns einfach an 04346 / 41 24 34